Kleist-Förderpreis

Was ist der Preis?

Der Kleist-Förderpreis für junge Dramatik ist fester Bestandteil der Kleist-Festtage, die jährlich im Oktober zu Ehren des in Frankfurt (Oder) geborenen Dichters und Dramatikers Heinrich von Kleist stattfinden. Die Bewerber um den Preis sind allesamt Autorinnen und Autoren, die bei Einsendungsschluss nicht älter als 35 Jahre sind.

Der mit 7500 Euro dotierte und einer Uraufführungsgarantie verbundene Preis wird von der Stadt Frankfurt (Oder) gemeinsam mit der Dramaturgischen Gesellschaft und der Frankfurter Messe- und Veranstaltungsgesellschaft vergeben.

Der Jury gehören von Seiten der Dramaturgischen Gesellschaft jeweils zwei Mitglieder des Vorstands an.

PRESSEMITTEILUNG 18. Januar 2023:

Kleist-Förderpreis für junge Dramatikerinnen und Dramatiker 2023

Elisabeth Pape erhält den Kleist-Förderpreis für junge Dramatikerinnen und Dramatiker 2023 für ihr Stück „Extra Zero“

Das Kleist Forum Frankfurt (Oder) und die Stadt Frankfurt (Oder) haben auf einer Pressekonferenz die Preisträgerin des Kleist-Förderpreises für junge Dramatikerinnen und Dramatiker 2023 bekannt gegeben. In diesem Jahr geht die renommierte Auszeichnung an Elisabeth Pape für ihr Stück „Extra Zero“. Der Kleist-Förderpreis ist mit einem Preisgeld von 7.500 Euro dotiert und mit einer Uraufführungsgarantie verbunden, die in diesem Jahr vom Staatstheater Augsburg übernommen wird.

Seit 1996 vergeben die Kleist-Stadt Frankfurt (Oder), das Kleist Forum und die Dramaturgische Gesellschaft jährlich den Kleist-Förderpreis für junge Dramatikerinnen und Dramatiker. Anwärterinnen und Anwärter, die bei Einsendeschluss nicht älter als 35 Jahre alt sind, können sich mit noch nicht uraufgeführten Theatertexten bewerben.

Der Preis gilt als Wegbereiter vieler, mittlerweile international renommierter Autorinnen und Autoren. Neben dem Preisgeld erfahren die Preisträgerinnen und Preisträger vor allem durch die Uraufführungsgarantie des ausgezeichneten Stücks eine größtmögliche Förderung.

Die offizielle Preisverleihung mit der Laudatio von Oliver Bukowski findet im Rahmen der diesjährigen Kleist-Festtage am 11. Oktober 2023 statt. Das prämierte Stück „Extra Zero“ wird an diesem Abend erstmals in Frankfurt (Oder) gezeigt. Die Uraufführung produziert das Staatstheater Augsburg in Zusammenarbeit mit dem Kleist Forum. Die Uraufführung wird am 24. Juni in Augsburg Premiere haben. Regie führt Blanka Rádóczy.

Zur Bekanntgabe der diesjährigen Gewinnerin dieses wichtigsten Nachwuchspreises für deutschsprachige Bühnenautorinnen und -autoren sprachen neben Florian Vogel (Künstlerischer Leiter am Kleist Forum und Vorsitzender der Jury des Kleist-Förderpreises) Milena Manns (Dezernentin für Kultur, Bildung, Sport, Bürgerbeteiligung und Europa der Stadt Frankfurt (Oder)) und Sabeth Braun (Leitende Dramaturgin am Staatstheater Augsburg).

Die Jury setzte sich folgendermaßen zusammen:

  • Florian Vogel, Künstlerischer Leiter des Kleist Forums Frankfurt (Oder) und Leitung der Jury
  • Oliver Bukowski, Autor und Laudator
  • Sabeth Braun, Leitende Dramaturgin am Staatstheater Augsburg (Uraufführungstheater)
  • Petra Thöring, Dramaturgin am Hessischen Landestheater Marburg
  • Milena Manns, Dezernentin für Kultur, Bildung, Sport, Bürgerbeteiligung und Europa der Stadt Frankfurt (Oder)
  • Beata Anna Schmutz, Vorstand der Dramaturgischen Gesellschaft, Künstlerische Leiterin Mannheimer Stadtensemble am Nationaltheater Mannheim
  • Jasmin Maghames, Vorstand der Dramaturgischen Gesellschaft, Dramaturgin am Schauspielhaus Bochum
  • Anke Pätsch, Direktorin des Kleist-Museums Frankfurt (Oder)
  • Jack Kurfess, Theater Consultant

In der Jury-Begründung heißt es: Elisabeth Papes Stück „Extra Zero“ ist die Studie einer jungen Frau, die aufgrund einer Essstörung in psychiatrischer Behandlung ist. Das Stück geht jedoch weit über den Einzelfall hinaus. „Die mit der Pringles-Dose“ steht im Zentrum des Geschehens und ist gleichzeitig Dreh- und Angelpunkt eines umfassenden Themenkomplexes, dem Elisabeth Pape bis an seine Ränder, Ursachen und Folgen nachspürt. In jedem Satz zeigt sich ihre detaillierte Beobachtung und umfangreiche, messerscharfe Recherche – von gesundem Essen über Body Positivity auf Instagram bis zum Fitnesswahn sowie von der regelkonformen psychiatrischen Behandlung bis zur institutionellen Überforderung.

Dabei ist die Form, die Elisabeth Pape wählt, keine dokumentarische: Mit stilisierter Sprache stellt sie der Protagonistin einen Chor gegenüber, aus dem sich immer wieder einzelne Figuren lösen. Der Chor ist ein Patient*innen-Chor, der wie ein antiker Chor die Handlung überschaut. Der Autorin gelingt der Spagat zwischen Funktionalität und Emotionalität; zwischen Rolle und Mechanismus ihrer Figuren.  So werden „Strong & Beautiful“ und „Institution“ zu differenzierten Charakteren mit beseeltem Innenleben und gleichzeitiger, typisierender Distanz.

Elisabeth Pape hat einen Text für das Theater geschrieben. Fein und tiefgründig ausgestaltet, offen und immer neu lesbar – und als Stück über den Körper in der Verkörperung auf einer Bühne sicher von noch größerer Kraft und immenser Wirkung.

Vita Preisträgerin: Elisabeth Pape, geboren 1995, wuchs zwischen Berlin und Czernowitz/Ukraine auf, studierte Theater- und Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin und anschließend Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Ihre Stücke liefen als Werkstattinszenierungen sowohl an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin, dem Theaterdiscounter, der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin sowie auf Kampnagel in Hamburg. Für das Theater Koblenz hat sie Anton Tschechows „Der Kirschgarten“ neu bearbeitet und ergänzt; Premiere war am 21. Mai 2022 in der Regie von Markus Dietze.

Die Stücktexte und Aufführungsrechte liegen beim Rowohlt Theaterverlag, Hamburg.

Fakten zum diesjährigen Preis: Zum 28. „Kleist-Förderpreis für junge Dramatikerinnen und Dramatiker“ wurden 62 deutschsprachige Stücke von 66 Autorinnen und Autoren aus fünf Ländern weltweit eingereicht. Das Durchschnittsalter betrug 27,8 Jahre.

Preisträger*innen

2023

Elisabeth Pape für "Extra Zero"

Elisabeth Pape, geboren 1995, wuchs zwischen Berlin und Czernowitz/Ukraine auf, studierte Theater- und Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin und anschließend Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Ihre Stücke liefen als Werkstattinszenierungen sowohl an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin, dem Theaterdiscounter, der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin sowie auf Kampnagel in Hamburg. Für das Theater Koblenz hat sie Anton Tschechows „Der Kirschgarten“ neu bearbeitet und ergänzt; Premiere war am 21. Mai 2022 in der Regie von Markus Dietze.
Foto: Daniel Nartschick

2022

Amir Gudarzi für „Wonderwomb“

Amir Gudarzi, geboren 1986 in Teheran, graduierte an der damals einzigen Theaterschule im Iran und absolvierte ein Studium in Szenischem Schreiben in Teheran. Seit 2009 lebt er in Wien, wo er ein Studium in Theater-, Film- und Medienwissenschaft abschloss.
2017 gewann Amir Gudarzi den exil-DramatikerInnenpreis für sein Stück „Zwischen uns und denen liegt ...“. 2018 wurden sein Text „Arash // Heimkehrer“ am Theater Drachengasse in Wien sowie seine Performance „The Knowledge Tree“ in Jerusalem gezeigt. „Die Burg der Assassinen“ wurde 2019 zum Stückemarkt des Berliner Theatertreffens eingeladen. 2020 war „Geleemann“ am WERK X in Wien zu sehen sowie „Who cut the cake“ am Royal Court Theatre in London als Teil des Living Newspaper Projekts. Sein Stück „Wonderwomb“ war für den Retzhofer Dramapreis 2021 nominiert, zudem erhielt es eine „spezielle Erwähnung“ durch die Jury der Autor:innentheatertage 2022 und wird bei dem Festival in einer szenischen Einrichtung präsentiert. 2022 wird ein neues Projekt mit dem Titel „Am Anfang war die Waffe“ in Wien zu sehen sein.
Amir Gudarzi wurde 2021 mit dem Förderungspreis der Stadt Wien ausgezeichnet und erhielt zahlreiche Dramatik- und Literaturstipendien, unter anderem das DramatikerInnenstipendium der österreichischen Bundesregierung sowie das Aufenthaltsstipendium des Literarischen Colloquiums Berlin. Amir Gudarzi schreibt an seinem Debütroman, der 2023 bei dtv erscheinen wird.
Foto: Nima Nazarinia

2021

Ivana Sokola für "kill baby"

Foto: Ivo Wittmann

Ivana Sokola, geboren 1995 in Hamburg, hat Deutsche Literatur und
Kunstgeschichte an der Universität Hamburg und der Humboldt-Universität zu Berlin studiert. Seit 2018 studiert sie Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Sie war eingeladen zum Festival 4 + 1 – Treffen Junger Autor*innen des Schauspiels Leipzig. Ihr Stück "kill baby" wurde als Werkstattinszenierung unter der Regie von Heike M. Goetze an der Volksbühne Berlin gezeigt und mit dem Sonderpreis des Deutschen Kinder- und Jugendtheaterpreises ausgezeichnet. Zusammen mit Jona Spreter bildet sie das Autor*innenduo Sokola//Spreter. Gemeinsam veröffentlichten sie in den Literaturzeitschriften BELLA triste und JENNY. Mit ihrem Stück Tierversuch haben sie den Publikumspreis des Hans-Gratzer-Stipendiums am Schauspielhaus Wien gewonnen.

2020

Magdalena Schrefel für „EIN BERG, VIELE.“

Foto: Sarah Horvath

Magdalena Schrefel, geboren 1984 in Wien, studierte nach längeren Arbeitsaufenthalten in Vukovar und Göteborg an der Universität Wien Europäische Ethnologie sowie Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Für ihr Stück „Die Bergung der Landschaft“ erhielt sie 2014 eine Einladung zum Heidelberger Stückemarkt, 2019 wurde es vom Bayrischen Rundfunk in Koproduktion mit dem ORF als Hörspiel produziert. 2017 fand die Uraufführung ihrer „Sprengkörperballade“ am Schauspiel Köln statt, 2019 die österreichische Erstaufführung am KosmosTheater Wien. Für ihre Kurzprosa wurde sie 2017 mit dem AK-Literaturpreis der Arbeiterkammer Oberösterreich und 2018 mit dem Literaturpreis der Akademie Graz ausgezeichnet. 2019 erhielt sie das Wiener Dramatik Stipendium für die Arbeit an „Ein Berg, viele“, das zum Heidelberger Stückemarkt 2019 eingeladen wurde. Sie lebt in Berlin.

2019

Peter Thiers für „Warten auf Sturm“

Foto: Nadja Häupl

Peter Thiers, 1991 in Gera geboren, studierte Dramaturgie an der HMT Leipzig sowie der HfMT Hamburg. 2011 veröffentlichte er den mehrfach ausgezeichneten Poetry Film Schlaf.Störung, bis 2014 war er Mitglied der Leipziger Lesebühne Stubenreim. Sein Poetry Film Echo wurde im Wettbewerbsprogramm des DOK Leipzig 2014 gezeigt. Er war Teilnehmer mehrerer Campusprogramme, u.a. des Fast Forward Braunschweig sowie der Ruhrtriennale. Im Herbst 2016 lud das Generalkonsulat Danzig seine Regiearbeit Tod eines Jägers zur Deutschen Woche nach Polen ein, 2017 war er Stipendiat des Literaturhaus Rostock. Seit der Spielzeit 2017/2018 ist er fester Regieassistent am Thalia Theater Hamburg.

2018

Lars Werner für „Weißer Raum“

Lars Werner wurde 1988 in Dresden geboren. Er studierte von 2010 bis 2016 Medienkunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und von 2012 - 2013 Sculpture am Camberwell College in London. In Leipzig betrieb er zudem mit Freunden die Kunsträume Goldener Buergersteig und nullunendlich und war Teil des Künstlerkollektivs Many People.
Das Studium der Medienkunst schloss er 2016 bei Clemens v. Wedemeyer in der class for expanded cinema mit der Inszenierung der Lecture-Performance Clone Artists am Schauspiel Leipzig ab. Von 2014 - 2018 studierte Lars Werner "Szenisches Schreiben" an der Universität der Künste, Berlin.
Seit 2015 organisiert er zusammen mit Eva Hüster die Szenische Lesereihe Glanzoderharnisch, die unter anderem bei der P14-Volksbühne läuft. Von 2016 - 2017 war Lars Werner, zusammen mit Philipp Gärtner, Stipendiat der Contemporary Arts Alliance Berlin.
Lars Werners Stücke liefen, meist in Werkstattinszenierungen, bisher an folgenden Häusern: Box - Deutsches Theater Berlin, P14-Volksbühne, Ballhaus Ost, Hans-Otto-Theater Potsdam. Eigene Regie-Erfahrung konnte er zusammen mit Philipp Gärtner bei der Inszenierung von Gärtners "Der Tod und das Internet" am LAB Frankfurt sammeln. Das Stück lief danach auch am BAT-Studiotheater, sowie in der Box des Deutschen Theaters Berlin.
Im Oktober 2017 eröffnete Lars Werner unter dem Dach der Kulturstätte Zukunft am Ostkreuz das Berliner Ringtheater. Einen Monat nach der Eröffnung übertrug Werner die Leitung an das Ring-Kollektiv, das aus jungen Theatermacher*innen und ihm selbst besteht. Das Theater widmet sich verstärkt neuer Dramatik, sowie neuen performativen Formen und hat den Anspruch einen Raum für queere, intersektionale und antirassistische Diskurse zu schaffen.
Für sein Stück "Weißer Raum" erhielt Lars Werner 2018 den Kleist-Förderpreis. Das Stück wird zu den Ruhrfestspielen in Recklinghausen uraufgeführt.
Lars Werner lebt und arbeitet in Berlin.

2017

Franziska vom Heede für „Tod für eins achtzig Geld“

Foto: Wolfgang Goebel

Franziska vom Heede wurde 1991 in Hamburg geboren. Sie wuchs in der Nordheide auf und begann mit 14 Jahren in der Schreibklasse des Deutschen Schauspielhauses Hamburg fürs Theater zu schreiben. 2010 war sie die deutsche Delegierte beim „International Young Playwrights Festival of Interplay Europe“ in Izmir. Sie studierte Theaterwissenschaft in Berlin und seit 2014 Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Ihr Stück HEIZDECKENLAND DU wurde im Februar 2016 in einer Werkstattinszenierung beim „Wildwuchs Festival“ des Hans Otto Theaters Potsdam gezeigt.

2016

Thomas Köck für „paradies fluten“

Thomas Köck, 1986 in Steyr, Oberösterreich, geboren. Sozialisiert durch Musik, studierte er zunächst in Wien und Berlin Philosophie und Literaturwissenschaften, seit 2012 Studium des Szenischen Schreibens an der Universität der Künste in Berlin mit Aufenthalt am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Veröffentlichungen in verschiedenen Anthologien. Mit jenseits von fukuyama gewann Köck den Osnabrücker Dramatikerpreis 2014. Im Februar 2015 erhielt Köck für sein Stück Isabelle H. (geopfert wird immer) den Stückepreis des Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreises, verbunden mit einer Uraufführung am Pfalztheater Kaiserslautern. Er erhält das Thomas-Bernhard-Stipendium 2015 am Landestheater Linz und 2016 den Preis der freien Theaterallianz Österreich. Das Stück paradies fluten (verirrte sinfonie) war eingeladen zum Heidelberger Stückemarkt 2015. In der Spielzeit 15/16 ist Köck Hausautor am Nationaltheater Mannheim.

2015

Lukas Linder für „Der Mann aus Oklahoma“

Foto: Steffen Siebenhün

Lukas Linder wurde 1984 in Uhwiesen in der Schweiz geboren. Im Jahr 2004 nahm er ein Studium der Germanistik und Philosophie an der Universität Basel auf. In verschiedenen Theaterprojekten konnte er sich einen Namen machen, etwa 2008 beim Autorenlabor vom Schauspielhaus Düsseldorf unter der Leitung von Thomas Jonigk, in dessen Rahmen das Stück "Die Trägheit" entstand. 2009 gewann er den Jury- und Publikumspreis des Autorenlabors in Düsseldorf. 2010 gewann er bei den Werkstatttagen "stück für stück" am Wiener Schauspielhaus mit "Ich war nie da". Er ist Hausautor am Theater Biel / Solothurn.

2014

Michel Decar für „Jenny Jannowitz“

Foto: Hans Gödecke

Michel Decar wurde 1987 in Augsburg geboren. Er studierte Germanistik und Geschichte an der LMU München und Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. 2012 ge- wann sein Stück Jonas Jagow den Förderpreis für neue Dramatik des Berliner Stückemark- tes und wurde am Maxim-Gorki-Theater Berlin uraufgeführt. Das Stück Waldemarwolf wurde in spanischer Übersetzung in Bogotá (Kolumbien) inszeniert. Zusammen mit Jakob Nolte verfasste er das Stück Das Tierreich, welches mit dem Brüder-Grimm-Preis 2013 ausge- zeichnet wurde, so wie das Stück Helmut Kohl läuft durch Bonn, das an der Schaubühne Ber- lin, dem Burgtheater Wien und dem Theater Bonn zu sehen war.

2013

Maria Milisavljevic für „Brandung“

Neben ihrer Tätigkeit als Dramatikerin arbeitet Maria Milisavljevic in den Bereichen Regie und Dramaturgie. Nach langjähriger Tätigkeit im freien Theater, inszenierte sie 2011 zuletzt Dürrenmatts 'Der Besuch der alten Dame' am Landestheater Niederbayern. Seit Mitte 2011 lebt die gebürtige Westfälin in Toronto, Kanada, wo sie als Regieassistentin und Produktionsdramaturgin an Kanadas bekanntestem Autorentheater, dem Tarragon Theatre, beschäftigt ist. Momentan beendet die 30-jährige darüberhinaus ihre Promotion über Englands bekanntestes Autorentheater, das Royal Court Theatre in London.

2012

Marianna Salzmann für „Muttermale Fenster blau“

Vor ihrem Studium des szenischen Schreibens an der UdK Berlin, arbeitete Marianna Salzmann als Regie- und Dramaturgieassistentin und zeigte eigene Regieprojekte in Hannover und Hildesheim. Ihr erstes abendfüllendes Theaterstück Weißbrotmusik gewann den Wiener Wortsaetten Preis 2009. Ihr Stück SATT wurde am Bayerischen Staatstheater München uraufgeführt. Es folgten die Uraufführungen von Massensterben der Möglichkeitenam Deutschen Theater Berlin, Tod eines Superhelden am Ballhaus Naunynstraße, Weltrettungsauftragin der Eisfabrik Hannover. Ihr aktuelles Stück Beg your pardon wird im April 2012 am Ballhaus Naunynstraße uraufgeführt. Sie ist die Mitbegründerin des Kultur- und Gesellschaftsmagazins freitext.

2011

Wolfram Lotz für „Der Große Marsch“

Foto: Jürgen Beck

Wolfram Lotz, geboren 1981 in Hamburg, aufgewachsen im Schwarzwald. Nach seinem Studium der Literatur-, Kunst und Medienwissenschaft in Konstanz studiert er seit 2007 am Literaturinstitut Leipzig. Für seine literarischen Arbeiten wurde er unter anderem mit dem Literaturpreis der österreichischen Stadt Steyr, dem Kleist-Förderpreis 2011, dem Werkauftrag des Theatertreffen-Stückemarkts 2010 sowie dem Publikumspreis ausgezeichnet. Mit dem Stück "Einige Nachrichten an das All" war er eingeladen zu den Werkstatttagen 2010 am Wiener Burgtheater.

2010

Oliver Kluck für „Warteraum Zukunft“

Geboren 1980 in Bergen auf Rügen. Studium der Dramaturgie, Prosa und Essayistik. 2007 entstand sein erstes Theaterstück ("Mut macht Mut"), sowie die Erzählsammlung "Ein Himmel voller Bratschen", 2008 das Drehbuch "Ukrainische Verhältnisse". Aus einer Arbeit an einem Essay über die Generation Meese, erwuchs ein Text zum Prinzip dieser Generation, für den Oliver Kluck im Mai 2009 mit dem Förderpreis für neue Dramatik des Berliner Stückemarktes ausgezeichnet wurde ("Das Prinzip Meese", UA: Maxim Gorki Theater Berlin 2010). 2009 erlebte "Zum Parteitag Bananen" an den Städtischen Theater Chemnitz seine Uraufführung. Oliver Kluck lebt in Berlin.

2009

Ulrike Freising für "Straße zum Strand"

Ulrike Freising wurde 1979 in Friedrichshafen am Bodensee geboren. Von 1999-2000 besuchte sie die Jungendkunstschule in Meersburg und schloss daran ein Studium des Szenischen Schreibens an der Universität der Künste in Berlin an, das sie 2004 mit dem Theaterstück "Schneefall" erfolgreich beendete. 2002 nahm sie an den Werkstatttagen am Hamburger Schauspielhaus, an der Bonner Biennale sowie 2004 an der Werkstatt für junge Autoren der Neuen Gesellschaft für Literatur e. V. teil. Nach einem Psychologiestudium an der Freien Universität Berlin arbeitet Freising als Psychologin und freie Autorin in Berlin. Ihr Theaterstück "feuerlaufen" wurde am 24. Mai 2007 am Badischen Staatstheater Karlsruhe uraufgeführt.

2008

Anne Rabe für „Achtzehn Einhundertneun - Lichtenhagen“

Foto: Karoline Bofinger

Anne Rabe, Jahrgang 1986, wurde in Wismar geboren. Seit April 2006 studiert sie "Szenisches Schreiben" an der Universität der Künste Berlin. Diverse Veröffentlichungen in Zeitschriften ("entwürfe", [poet]mag). Im März 2008 wurde ihr Stück "Das erste Stück über Martin" an der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin im Rahmen der "Deutschlandsaga" zur Aufführung gebracht. Im selben Monat wurde der Preisträgertext "Achtzehn Einhundertneun - Lichtenhagen" am Maxim-Gorki-Theater in Berlin im Rahmen einer szenischen Lesung erstmals vorgestellt. Anne Rabe ist Teilnehmerin des "Autorenlabors" am Düsseldorfer Schauspielhaus in der Spielzeit 2008/09.

2007

Claudia Grehn für „HEIMLICH BESTIALISCH – I CAN WAIT TO LOVE IN HEAVEN“

Foto: Ping Qiu

Claudia Grehn, geboren am 08.01.1982 in Wiesbaden, absolvierte 2001 ihr Abitur in Trier und studierte zunächst Russisch und Philosophie in Berlin. Im Auftrag des Gorki-Theater Berlin übersetzte sie den Text von Jurij Klavdiev: "Gehen wir der Wagen wartet". Seit 2005 studiert sie Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Die Uraufführungsinszenierung des Kleist-Förderpreisstückes 2007 erfolgt in der Regie von Dietrich Sagert am Landestheater Württemberg-Hohenzollern Tübingen Reutlingen (LTT) und feiert am 23. Februar 2008 Premiere.

2006

Dirk Laucke für „alter ford escort dunkelblau“

Foto: Karoline Bofinger

Dirk Laucke, Jahrgang 1982 wuchs in Halle (Saale) auf. Nach dem Abitur begann er ein Psychologiestudium in Leipzig, brach jedoch ab, um seit 2004 Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin zu studieren. 2004 wurde er von Tankred Dorst als Nachwuchsdramatiker zu den Salzburger Festpielen eingeladen. 2005 realisierte er mit den beiden Kommilitoninnen Magdalena Grazewicz und Reyna Bruns das GRIPS-Stück Hier geblieben!, das sich für das Bleiberecht minderjähriger Flüchtlinge einsetzt und auf einem authentischen Fall beruht. Mit alter ford escort dunkelblau wurde Laucke zum Autorenworkshop des Berliner Theatertreffen 2006 eingeladen. Das Stück wurde am 30.9. beim 4. Wochenende der jungen Dramatiker in einer szenischen Lesung von den Münchner Kammerspielen erstmals vorgestellt. Einladung zu "stücke 07", 32. Theatertage NRW, Abdruck in "theater heute" 05/07. Im Autorenlabor des Düsseldorfer Schauspielhaus 2007, geleitet vom Autor Thomas Jonigk, entwickelt Laucke in der Spielzeit 2006/07 sein neues Stück "Wir sind immer oben". 2007 erschien der Spielfilm "Zeit der Fische", für den Laucke das Drehbuch schrieb und der in seiner Heimatstadt Halle gedreht wurde.

2005

Reto Finger für „Kaltes Land“

Foto: Jessica Higgins

Geboren 1972 in Bern. Studium der Rechtswissenschaften und Rechtsgeschichte an der Universität Zürich und der Vrije Universiteit Amsterdam. 2001 Hörspiel über den Doppelselbstmord von Henriette Vogel und Heinrich von Kleist, welches vom Südwestrundfunk als Hörspiel produziert wurde ("Letzte Stunde"). 2002 Anstellung am Bezirksgericht Zürich. Im August diesen Jahres Recherche in der Arbeitserziehungsanstalt Uetikon-Waldegg, einem Gefängnis für junge Menschen. Die dort geführten Interviews mit den Jungendlichen bildeten die Grundlage für das Theaterstück "Zimmer 100bis", welches 2003 am Theater Winkelwiese in Zürich uraufgeführt wurde. 2003 entsteht im Rahmen des "Dramenprozessors", einem Lehrgang zur Förderung junger Dramatik das Stück "Schwimmen wie Hunde", am Theater Winkelwiese uraufgeführt wird. 2004 Teilnahme an den Werkstatttagen des Burgtheaters in Wien, mit "Schwimmen wie Hunde". Recherche für "Kaltes Land". Uraufführung des Stückes und Anstellung als Hausautor am Nationaltheater Mannheim. Im März 2006 Premiere des Stückes "Fernwärme" als Koproduktion des Staatstheaters Stuttgart, der Berliner Sophiensaele und des Theaterhaus Jena in Berlin.

2004

Daniel Mursa für „Dreitagefieber“

Foto: Ariane Grundies

Geboren 1979 in Hamburg. Von 2000 bis 2004 Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. 2002 erhielt er – im Rahmen der dortigen Werkstatttage – den Förderpreis des Deutschen Schauspielhaus Hamburg; im selben Jahr wurde sein Debütstück Nach Bayeux in szenischer Lesung bei den Autorentheatertagen am Hamburger Thalia Theater präsentiert. Im Oktober 2004 Einladung zum ersten "Forum Texte – Stückemarkt für zeitgenössische europäische Dramatik" mit "Dreitagefieber" am Théâtre National du Luxemburg eingeladen. Zurzeit studiert Daniel Mursa Kriminologie in Hamburg. Stücke: "Nach Bayeux"

2003

Rebekka Kricheldorf für „Kriegerfleisch“

Geboren 1974 in Freiburg i.Br. Studium der Romanistik. 1998 bis 2000 Studium "Szenisches Schreiben" an der Hochschule der Künste Berlin. 2001 Einladung zur Göttinger Dramatiker-Werkstatt. Aufenthaltsstipendium auf Schloss Wiepersdorf. Verlegerpreis und Publikumspreis beim Wettbewerb des Heidelberger Stückemarktes für "Prinzessin Nicoletta". 2004 Hausautorin am Nationaltheater Mannheim. Stücke: "Die Ballade vom Nadelbaumkiller", "Prinzessin Nicoletta", "Floreana"

2002

Ulrike Syha für „Autofahren in Deutschland“

Foto: Christian Kleiner

Geboren 1976 in Wiesbaden. Ab 1996 Dramaturgie-Studium an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn-Bartholdy" Leipzig. Von 1999 bis 2002 Engagement als Regieassistentin am Schauspiel Leipzig. 2002 Teilnahme an der Schreibwerkstatt/Werkstatttage am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. 2003 Nominierung für den Mülheimer Dramatikerpreis für "Nomaden". 2006 Stipendiatin der Akademie Schloss Solitude. Außerdem tätig als Übersetzerin (englisch – deutsch) für den Rowohlt Theater Verlag. Seit Sommer 2003 lebt sie als freie Autorin in Hamburg. Stücke: "Kunstrasen", "Nomaden", "Fremdenzimmer I – III", "Fünf vor Null/ Export – Ein Zeitsprung" (mit John von Düffel), "Gewerbe"

2001

Katharina Schlender für „Trutz“

Geboren 1977 in Neubrandenburg. 1996 bis 2000 Studium "Szenisches Schreiben" an der Universität der Künste Berlin. 1998 Teilnahme am –interplay europe ´98 – festival of young European playwrights. 2000 Auftragsarbeit zum Spektakel "Schulhofgeschichten" für das carrousel Theater Berlin. Stipendium Paul Maar. Jugendtheaterpreis Baden-Württemberg für "Sie Renatenente" und für "Plumpsack", damit auch Teilnahme am Heidelberger Stückemarkt. 2001 Stipendium der Preußischen Seehandlung. 2002 Stipendienaufenthalt in Wiepersdorf. 2003 Autorenpreis des Heidelberger Stückemarktes für "Wermut". Arbeitsstipendium Deutscher Literaturfonds e.V., Aufenthaltsstipendium Kloster Cismar und im Schriftstellerhaus Stuttgart. Weitere Auftragsarbeiten. Lebt in Berlin. Stücke: "Dornröschen", "Plumpsack", "Harmonika hin – Liebe her", "Trutz", "HeldenHaft", "Die Renatenente", "Wermut", "Rosige Zeiten", "Menschenskinder", "Meierhüte", "Sommer Lieben"

2000

Andreas Sauter und Bernhard Studlar für „A. ist eine Andere“

Foto: SRF/SWR

Andreas Sauter – geboren 1974 in Zürich. Freischaffend als Autor, Schauspieler und Regisseur im Theater. 1998 bis 2000 Studium "Szenisches Schreiben" an der Hochschule der Künste Berlin. Schreibt als Einzelautor sowie im Autorenduo mit Bernhard Studlar. "A. ist eine Andere" erhält außerdem den Preis für das "Hörspiel des Jahres 2004" der Stiftung Radio Basel.

Bernhard Studlar – geboren 1972 in Wien. Studium der Theaterwissenschaft, Philosophie, Germanistik, Publizistik. Dramaturg und Regieassistent in Wien. 1998 bis 2000 Studium "Szenisches Schreiben" an der Hochschule der Künste Berlin. Autorenpreis des Heidelberger Stückemarktes für "Transdanubia-Dreaming", das 2003 am Wiener Burgtheater uraufgeführt wurde. Gemeinsame Stücke: "All about Mary Long", "Fiege", "Unscheinbare Veränderung"

1999

Dirk Dobbrow für „Legoland“

Geboren 1966 in Berlin. Schauspieler am Stadtheater Lüneburg und an verschiedenen Theatern in Berlin. Lebt heute als Autor in Berlin und schreibt Theaterstücke und Prosa. Die Uraufführungsinzenierung von "Legoland" (Regie: Michael Funke) wurde außerdem zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen. Ausgezeichnet mit dem Else Lasker-Schüler-Stückepreis. 2004 Arbeitsstipendium der Senatskulturverwaltung Berlin. Stücke: "Diva", "Halbwertzeiten", "Late Night", "Hundemund", "Alina westwärts" (nominiert für den Stückemarkt des Berliner Theatertreffens 2001), "Paradies"; Prosa: "Der Mann der Polizistin"

1998

Katharina Gericke für „Winterkönig“

Geboren 1966 in Kyritz. Studium der Wirtschaftswissenschaften, Germanistik und Theaterwissenschaft. 1991 bis 1995 Studium "Szenisches Schreiben" an der Hochschule der Künste Berlin. 1995/96 Stipendium der Stiftung Kulturfonds. 1996 erster Preis der Frankfurter Autorenstiftung für "Maienschlager". Seither zahlreiche Stücke, u.a. "Am Fluss" als Auftragswerk der Schaubühne am Lehniner Platz (2000). Stücke: "Geister Bahn", "Der Graf von Monte Christo", "Maienschlager", "Das Märchen vom Baron von Hüpfenstich", "Vom Fluß"

1997

Marius von Mayenburg für „Feuergesicht“

Geboren 1972, in München. Studium der Altgermanistik, seit 1992 in Berlin. Dramaturg an der Baracke des Deutschen Theaters. Seit 1999 Dramaturg und Hausautor an der Schaubühne am Lehniner Platz. Arbeitet auch als Regisseur und Übersetzer. "Feuergesicht" erhielt außerdem den "Preis der Frankfurter Autorenstiftung 1997". Uraufführung am 10. Oktober 1998 an den Münchner Kammerspielen (Regie: Jan Bosse). Das Stück wurde bisher in mehr als 30 Sprachen übersetzt und weltweit inszeniert. Zahlreiche Inszenierungen der folgenden Stücke im In- und Ausland. Stücke: "Eldorado", "Haarmann", "Das kalte Kind", "Parasiten", "Turista"

1996

Guido Koster für „Nachklang“

Geboren 1962. Aufgewachsen in Luxemburg, Frankreich und Deutschland, studierte er Romanistik, Geschichte sowie Orgel und Komposition. Regie- und Intendanzassistent an den Städtischen Bühnen Trier und am Württembergischen Staatstheater in Stuttgart. Seit 1988 schreibt er Theaterstücke, Hörspiele und Funkerzählungen. Im März 2005 wurde sein Stück Quel beau voyage oder Was für eine schöne Reise in der Inszenierung von Corinne Frottier (NDR) zum Hörspiel des Monats gewählt.