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Die Bühnenheld*innen sind gekürt!

Das Aktionsbündnis Darstellende Künste hat am Sonntag, 6. Dezember 2020, den ersten Bühnenheld*innen-Preis an Vertreter*innen aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft verliehen.

Pressemitteilung Bühnenheld*innen

Die Preisverleihung fand am 6. Dezember 2020 um 12:00 Uhr im Zoom statt.

Moderation: Das Performer*innenkollektiv Henrike Iglesias

Mit Beiträgen von: Sahar Rahimi (Monstertruck) Ulrich Khuon (Deutsches Theater), Amelie Deuflhard (Kampnagel Hamburg), Sarah Braun (BIPoC-netzwerk), Lisa Jopt (ensemble Netzwerk), Janina Benduski, Markus Heinzelmann, Bea Kießlinger, Helena Kontoudakis, Harald Wolff (Aktionsbündnis Darstellende Künste)

Hier finden Sie alle Kurz-Laudationes der Preisträger*innen und den Stream zur Preisverleihung:
https://buehnenheldinnen.de/

 

Testimonials

 „Vielen Dank für die schöne und gelungene Veranstaltung, die vielen tollen Beiträge und natürlich die Auszeichnung! Ihr Team und Sie haben das wunderbar gestaltet, eine große Anerkennung auch an Sie alle, was Sie da auf die Beine gebracht haben, Bravo!!! Nochmals Danke für diesen Preis, was eine große Motivation für meine Arbeit ist!“
Mareike Ligges, Senatsverwaltung Berlin

„Mir ist durch den Preis noch mal klarer geworden, dass Zusammenhalt ein wichtiger Motor für meine Arbeit ist, also Zusammenhalt als Praxis, aber auch Zusammenhalt als gesellschaftliches Ziel, zu dem wir mit unserem Theater beitragen können.“
Michael Müller, Theaterdiscounter

„Besonders erfreut war ich von den Bereichen der Verwaltungen und Politik. Es ist zurzeit so wichtig, dort starke Unterstützung zu haben.“
Sandra Hinz, Geschäftsführerin Deutsches Theater Göttingen

„Die Laudationes mit den ganzen guten konkreten Beispielen für das Handeln, das wir uns wünschen, das ist so positiv und hoffentlich anregend, so was zu hören. Und die klugen politischen Statements dazwischen! So auf den Punkt!“
Karin Kirchhoff, Vorstand Dramaturgische Gesellschaft

 

Am Nikolaustag wurden in einer großen Zoom-Preisverleihung die Bühnenheld*innen des Aktionsbündnisses Darstellende Künste ausgezeichnet. Das Performer*innenkollektiv Henrike Iglesias hat durch die Computerbildschirme hindurch das Konfetti regnen, die Tränen fließen und die Emotionen sprühen lassen.

Insgesamt 39 Preisträger*innen aus 5 Kategorien wurden aus 161 Nominierungen durch die Jury ausgewählt. Zu überwältigend war das vielfältige Engagement, als dass es nur eine*e Gewinner*in pro Kategorie hätte geben können. Die 39 Bühnenheld*innen repräsentieren die große Vielfalt der Kulturlandschaft der darstellenden Künste und zeigen, was möglich ist, wenn Menschen wach, offen und aktiv bleiben. Insgesamt 38 Bühnenheld*innen und ihre Teams waren bei der Preisverleihung anwesend. Diese große Beteiligung zeigt auch, wie wichtig das Sichtbarmachen des aktiven Engagements gerade auch in Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft ist.

 

Das sind die Preisträger*innen:

Kategorie 1: Denn sie wissen, was sie tun: Kulturpolitiker*innen

• Senator Dr. Carsten Brosda, Behörde für Kultur und Medien der Stadt Hamburg

• Veronica Kaup-Hasler, Amtsführende Stadträtin für Kultur und Wissenschaft, Stadt Wien

• Kultursenator Klaus Lederer, Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Berlin

• Eva Motschmann MdB, Sprecherin Ausschuss für Kultur und Medien im Bundestag, CDU/CSU Fraktion

• Staatssekretärin Petra Olschowski, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg

• Stadtdirektor / Stadtkämmerer Jörg Stüdemann, Stadt Dortmund

• Eva Viehoff MdL, Sprecherin für Wissenschaft und Kultur,

Erwachsenenbildung und Arbeitsmarkt, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Niedersachsen

 

Kategorie 2: Spiel mir nicht das Lied vom Theatertod: Die Leitung eines Stadttheaters/einer Produktionsstätte

• Nico Dietrich und Tobias Sosinka, Leitung Junges Theater Göttingen

• Tobias Ehinger, geschäftsführender Direktor Theater Dortmund

• Michael Grosse (Generalintendant), Michael Magyar (ehemaliger Geschäftsführer), Frank Baumann (Geschäftsführer seit August 2020), Manuel Gross (Ballettmanager), Theater Krefeld- Mönchengladbach

• Eva Lange und Carola Unser, Intendantinnen Hessisches Landestheater Marburg

• Michael Müller, Georg Scharegg und das Team des Theaterdiscounter Berlin

• Anke Politz und das Team des Chamäleon Theater, Berlin

• Viktor Schoner, Intendant Staatsoper Stuttgart

• Matthias Schulze-Kraft und das Team des Lichthoftheater

• Erich Sidler (Intendant) und Sandra Hinz (Geschäftsführerin), Deutsches Theater Göttingen

• Isolde Wabra und das Team des KRESCH Theater Krefeld

 

Kategorie 3: Vier Stempel für ein Halleluja: Verwaltungen/Verwaltungsmitarbeiter*innen/Sachbearbeiter*innen

• Matthias Almstedt, kaufmännischer Direktor Saarländisches Staatstheater

• Judith Bildhauer, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden- Württemberg

• Sebastian Brünger, Saskia Seidel, Katrin Gayda, Fonds Doppelpass, Kulturstiftung des Bundes

• Das Team des Corona-Hilfsfonds der Stadt Braunschweig

• Peter Hausdorf, Kulturamt Leipzig

• Mareike Ligges, Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Berlin

• Sabine Schwarzenböck und das Team des Kulturamts Ulm

• Dr. Torsten Wöhlert, Dr. Konrad Schmidt-Werthern, Sabine Köhncke und Team, Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Berlin

 

Kategorie 4: Für keine Handvoll Dollar: Einzelpersonen, Freundeskreise, Kulturinitiativen, Vereine

• Tom Adler, Joe Bauer, Goggo Gensch, Peter Jakobeit, Nina Kurzeja, Künstler*innen Soforthilfe Stuttgart

• Frederieke Behrens, Landesverbandes Freie Darstellende Künste Bremen

• Dr. Tomáš Jelínek (Geschäftsführer), Petra Ernstberger (Geschäftsführerin), Dr. Martin Hořák (Kultur), Soňa Dederová (Kultur) und das Team des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds

• Dorit und Alexander Otto, Dorit-und-Alexander-Otto-Stiftung, Hamburg

• Florian Steinmann, Technischer Direktor Staatstheater Nürnberg

• Marita und Christoph Thoma, Kunstförder*innen aus Siegen

• Magdalena Weingut und das Team von krea[K]tiv – musiktheater stands up

 

Kategorie 5: Jenseits von Reden: Sonderauszeichnung für strukturelle Verbesserungen, Innovationen in den letzten Jahren, Impulsgeber*innen, Alternativen

• Allianz der Freien Künste

• Christoff Bleidt und das Team des Theaterhaus Berlin

• Die Vielen e.V.

• Friedrich Pohl, dancersconnect. e.V.

• Harald Redmer und Rainer Bode, Kulturrat NRW

• Walter Schütze, Hidden Treasures For Humanity

• Antje Thoms, Rette dein Theater, Niedersachsen

 

Was eine*n Bühnenheld*in ausmacht:  

Im Jahr 2020 haben viele Künstler*innen  existentielle Sorgen und Nöte erlebt. Viele fühlen sich im Stich gelassen. Produktionen wurden abgesagt und auf unbestimmte Zeit verschoben und soloselbständige Kulturschaffende auf und hinter der Bühne mussten allein sehen, wie sie den Verdienstausfall kompensieren. Hilfsprogramme wurden unangemessen niedrig angesetzt oder erreichten nicht alle in Not geratenen Soloselbstständigen. Und der Ausblick auf das Jahr 2021 sieht wenig besser aus.

Unsere Bühnenheld*innen haben die Künstler*innen und soloselbständigen Kulturschaffenden in der Pandemie und ihren Folgen nicht hängen gelassen, sie haben gute Hilfskonzepte entwickelt und sich solidarisch gezeigt. Das Aktionsbündnis Darstellende Künste möchte sich mit der Bühnenheld*innen-Preisverleihung bedanken: Für uns sind diese Menschen Vorbilder, die auch anderen zeigen können und sollen, was alles erreicht werden kann. Es ist möglich, freien Mitarbeiter*innen Ausfallhonorare zu zahlen! Es ist möglich, in Zeiten einer Pandemie die Kulturetats zu erhöhen! Es ist für Einzelpersonen der Zivilgesellschaft möglich, durch konkrete, direkte Hilfe Kulturschaffende zu unterstützen!

Die 39 Bühnenheld*innen 2020 haben uns allen gezeigt, dass die Kunst nicht an Corona sterben muss. Mit solchen beeindruckenden Vorbildern, die wissen, wann, wie und wo es dringend Handlungsbedarf gibt, bleiben kulturelles Selbstverständnis, kritischer Geist und Solidarität aktiv und wach. Wir wünschen jeder Region, jeder Stadt und jedem Theater solche Held*innen.

 

Zum Aktionsbündnis

Das Aktionsbündnis Darstellende Künste wurde 2018 im Rahmen der 3. bundesweiten Ensemble-Versammlung am Schauspielhaus Bochum gegründet. Es ist ein Zusammenschluss aus folgenden Verbänden: art but fair, Bund der Szenografen, Bundesverband Freie Darstellende Künste, Dachverband Tanz Deutschland, Dramaturgische Gesellschaft, dramaturgie-netzwerk, ensemble-netzwerk, GDBA, Netzwerk flausen+, Pro Quote Bühne, regie-netzwerk, Ständige Konferenz Schauspielausbildung, sowie Verband der Theaterautor*innen. Es versteht sich als offene Diskussions- und Kommunikationsplattform. An den regelmäßigen Arbeitstreffen nehmen gelegentlich auch der Deutsche Bühnenverein, die Allianz der Freien Künste und der Fonds Darstellende Künste teil.