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Dramaturg*innen fordern Mindesteinnahmen für Autor*innen und Komponist*innen

Die Dramaturgische Gesellschaft und das dramaturgie-netzwerk rufen dazu auf, Urheber*innen zu unterstützen:

 Für Theaterautor*innen und Komponist*innen ist die derzeitige Situation eine wirtschaftliche Katastrophe. Moritz Staemmler, Vorstandsvorsitzender des Verbands Deutscher Bühnen- und Medienverlage, schreibt: „Allein zwischen Mitte März und Ende Mai sind über 15.000 angekündigte Vorstellungen entfallen, für die die Urheber*innen eine Tantieme erhalten hätten. Die derzeit geplanten behördlich angeordneten Besucherbeschränkungen für die kommende Saison werden vor allem bei Vorstellungen in großen Spielstätten weiterhin einen massiven Einnahmeverlust bedeuten. Von den Tantiemen einer Vorstellung, in der wegen der Hygienemaßnahmen nur ein Viertel oder gar weniger des üblichen Publikums sitzt, kann kaum jemand leben: Autor*innen, Komponist*innen, Übersetzer*innen, Bearbeiter*innen und ihre Bühnenverlage sind in ihrer Existenz bedroht. Damit steht das fein ausbalancierte und einzigartige deutsche Theatersystem auf der Kippe.“ 

Wir können helfen!

Der Deutsche Bühnenverein und der Verlagsverband haben sich aufgrund der Pandemie bedingten Einschränkungen des Spielbetriebs für die Spielzeit 2020/21 auf eine „Temporäre Anwendungsvereinbarung“ (siehe Anhang) verständigt, die den Theatern erlaubt, unabhängig von der tatsächlichen Platzausnutzung den Urhebern einen festen Grundbetrag als Tantieme zu garantieren

Wir, Dramaturgische Gesellschaft und dramaturgie-netzwerk, schlagen vor, dass die Theater den Autor*innen und Komponist*innen eine Tantiemesumme garantieren, die einer Platzausnutzung entspricht, die ohne die Corona-Einschränkungen zu erwarten gewesen wäre, mindestens aber einer Platzausnutzung von 40%

Aktiv werden

Und wir bitten alle Dramaturg*innen: Geht zu Euren Intendant*innen und schlagt Ihnen vor, so vorzugehen – und das auch publik zu machen, als bewussten Akt der Solidarität mit Autor*innen- und Komponist*innen. Wir wissen, dass diese Summe womöglich über den real zu erzielenden Einnahmen liegen wird – aber ohne die Urheber*innen gäbe es unser Theatersystem so nicht, sie fallen im Moment durch alle Hilfsmaßnahmen und wer, wenn nicht die Theater und wir Dramaturg*innen, sollten sich für sie einsetzen.