Es gilt das gesprochene Wort
München 2013
Vom 24. bis zum 27.1. fand überwiegend in den Räumen der Bayerischen Theaterakademie August Everding in München die Jahreskonferenz 2013 der Dramaturgischen Gesellschaft mit dem Titel ‚Es gilt das gesprochene Wort. Sprechen auf der Bühne – und über das Theater‘ statt.
Vier Tage lang diskutierten über 250 Dramaturgen, Schauspieler, Regisseure, Autoren, Wissenschaftler und Studierende verschiedener Disziplinen in Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Workshops und Tischgesprächen über die vielfältigen Möglichkeiten und Bedeutungen gesprochener Sprache im Theater: Wie wird heute auf den Bühnen dieses Landes gesprochen? Wie wird gesprochene Sprache im Musiktheater, in der Performancekunst und im Tanz eingesetzt? Wer fühlt sich davon angesprochen, wie auf der Bühne gesprochen wird, und für wen sprechen die Darsteller auf der Bühne? Wie greift das Theater die Vielsprachigkeit unserer städtischen Gesellschaften auf? Wie gelingt schließlich der Dialog mit dem Publikum?
So forderte der bekannte Film- und Theaterregisseur Andres Veiel in seinem Eröffnungsvortrag die Theater auf, jene Sachverhalte zur Sprache zu bringen, die in den medialen Öffentlichkeiten unausgesprochen bleiben, wie etwa die individuelle Verantwortung der beteiligten Akteure, aber auch der Politik an der derzeitigen Banken- und Finanzkrise.
Zu einem ähnlichen Fazit gelangte am Schluss der Konferenz auch der Münchner Publizist und Soziologe Armin Nassehi: In einer Gesellschaft, die sich in unzähligen Inszenierungen selbst vorführt, wie ihre Mitglieder miteinander kommunizieren, könne das Theater – als der traditionelle Ort des Kenntlichmachens von Inszenierungsvorgängen – den Blick wieder darauf richten, was eigentlich kommuniziert wird bzw. kommuniziert werden müsste.
Die Schauspieldirektorin der Wiener Festwochen Stefanie Carp wies schließlich auf das Potential des Stadttheaters hin, unterschiedliche Communities miteinander ins Gespräch zu bringen.
Weitere Referenten und Diskussionspartner waren u.a. der Regisseur Laurent Chétouane, die Schauspieler Juliane Köhler und Kristof van Boven, der Intendant des Münchner Volkstheaters Christian Stückl, der Regisseur und Moderator Jürgen Kuttner und Julia Lochte, Chefdramaturgin an den Münchner Kammerspielen.
Die Jahreskonferenz wurde gefördert vom Landesverband Bayern des Deutschen Bühnenvereins, dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München und dem Deutschen Bühnenverein. Sie fand statt in Kooperation mit der Bayerischen Theaterakademie August Everding, den Münchner Kammerspielen, dem Residenztheater, den Bayerischen Staatsoper, dem Münchner Volkstheater sowie der Theaterwissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Jahreskonferenz-Muenchen-2013-Programm [PDF-Datei 188 KB]
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Andres-Veiel-Sprachen-fuers-Unsagbare [PDF-Datei 177 KB]
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Andres-Veiel-Zuhoerergespraech [PDF-Datei 184 KB]
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Armin-Nassehi-Wer-spricht-fuer-wen [PDF-Datei 196 KB]
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Uwe-Hollmach-Der-Zeitgeist-und-die-Aussprache-im-Theater [PDF-Datei 809 KB]
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09-Sprechweise-in-der-Gegenwart-Theater-Schauspieler [MP3-Datei 1 MB]
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